Hier findet Ihr Antworten auf die wichtigstens Fragen:

Was für ein Stoff ist Alkohol?
Alkohol ist ein Stoff, der giftig und dem Körper fremd ist. Das erste Abbauprodukt von Alkohol (Acetaldehyd) ist noch giftiger. Alkohol ist auch ein Wirkstoff, der einen Einfluss auf die Funktionen des Gehirns hat, und dies macht Alkohol (wegen des berauschenden Effekts) zunächst so attraktiv und aber auch potentiell gefährlich.
Psychische Abhängigkeit ist die eigentliche Sucht: es handelt sich um ein sehr starkes, unwiderstehliches Verlangen nach Alkohol. Das Durchbrechen der körperlichen Abhängigkeit (die Entwöhnung) gelingt meist noch, das Überwinden der psychischen Abhängigkeit ist jedoch viel schwieriger.

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Was passiert, wenn ich zuviel Alkohol trinke?
Wer zuviel und zu oft trinkt, bekommt auf die Dauer körperliche Schäden. Die Beschwerden sind anfangs vage (Magenbeschwerden, Müdigkeit, Schlafschwierigkeiten) und werden mit der Zeit immer konkreter. Die Leber verfettet und kann sich entzünden, es kann zu ernsten Magenbeschwerden kommen und langfristig kann beispielsweise eine Herz-, Hirn- oder Nervenschädigung auftreten. Lang anhaltendes übermäßiges Trinken kann auch das Entstehen von Krebs begünstigen (z.B. Kehlkopfkrebs, Speiseröhrenkrebs, Brustkrebs).
Aus gesundheitlichen Gesichtspunkten ist es darum wichtig, maßvoll zu trinken. Die medizinische Richtlinie für gesunde Erwachsene ist: Frauen sollten maximal 5 Tage die Woche nicht mehr als 2 Gläser und Männer nicht mehr als 3 Gläser trinken.

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Wie wirkt Alkohol?
Die Wirkung sieht konkret folgendermaßen aus: verminderte Wahrnehmungsfähigkeit, verlangsamte Reaktionsgeschwindigkeit, verminderte Konzentrationsfähigkeit; weniger konkret (und nicht minder riskant): ein vermindertes Vermögen, Risiken und sich selbst richtig einzuschätzen. Kurzum: man verliert die normale (nüchterne) Kontrolle über sich selbst. Eine Unterschätzung dieser Fakten hat Auswirkungen auf kurzfristigen Risiken (Unfälle, aggressives Verhalten, Vandalismus etc.).
Ein anderes Kennzeichen von Alkohol ist, dass es sich um einen Suchtstoff handelt. Sucht beinhaltet Abhängigkeit, wobei man bei Alkohol von körperlicher und psychischer Abhängigkeit spricht. Körperliche Abhängigkeit bedeutet zweierlei: Toleranzentwicklung oder Gewöhnung und das Auftreten von Entzugserscheinungen. Toleranzentwicklung bedeutet, dass der Körper nach immer mehr Alkohol ‚verlangt', um einen vergleichbaren Effekt zu erreichen. Eine Toleranzentwicklung kann auch vorkommen, ohne dass die Rede von Sucht sein muss. Ein anderes Kennzeichen ist das Auftreten von Entzugserscheinungen, wenn mit dem Trinken aufgehört wird. Der Körper ist so auf Alkohol ‚eingestellt', dass er protestiert, wenn ihm kein Alkohol mehr zugeführt wird. Ein bekanntes Entzugssymptom ist das Zittern der Hände. Auch Unruhe und Angst kann auftreten.

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Was passiert bei wie viel Promille?
So ziemlich jeder Erwachsene hat schon mal Alkohol getrunken und wird daher mehr oder weniger wissen, dass die Wirkung von Alkohol sehr stark von der getrunkenen Menge abhängt. In welchem Verhältnis aber die Promille mit welchen psychischen Veränderungen stehen, das können die wenigsten genau angeben. Die folgende Übersicht gilt für Erwachsene. Zu bedenken ist, dass Kinder und Jugendliche wesentlich empfindlicher auf Alkohol reagieren. Kleinkinder sterben schon ab 0,5 Promille-Blutalkohol.

0,1 - 1,0 Promille:

gehobene Stimmung, Wohlbefinden

ab 0,3 Promille

  • leichte Verminderung der Sehleistung
  • Nachlassen von Aufmerksamkeit, Konzentration, Kritik-/Urteilsfähigkeit, Reaktionsvermögen
  • Anstieg der Risikobereitschaft

ab 0,8 Promille

  • ausgeprägte Konzentrationsschwäche
  • Einschränkung des Gesichtsfeld um 25 % (Tunnelblick) und verminderte Sehfähigkeit
  • Reaktionszeit um 30-50 % verlängert
  • Euphorie, zunehmende Enthemmung, Selbstüberschätzung
  • Gleichgewichtsstörungen

1,0 bis 2,0 Promille: Rauschstadium

  • weitere Verschlechterung der Sehfähigkeit, des räumlichen Sehens
  • gesteigerte Enthemmung und Verlust der Kritikfähigkeit
  • Reaktionsfähigkeit erheblich gestört
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Verwirrtheit, Sprechstörungen
  • Orientierungsstörungen

2,0 bis 3,0 Promille: Betäubungsstadium

  • starke Gleichgewichts- und Konzentrationsstörungen
  • Gedächtnis- und Bewusstseinsstörungen
  • kaum noch Reaktionsvermögen, Muskelerschlaffung
  • Verwirrtheit
  • Erbrechen

3,0 bis 5,0 Promille: Lähmungsstadium
ab 3,0 Promille:

  • Bewusstlosigkeit
  • Gedächtnisverlust
  • schwache Atmung
  • Unterkühlung
  • Reflexlosigkeit

ab 4,0 Promille:

  • Lähmungen
  • Koma mit Reflexlosigkeit
  • unkontrollierte Ausscheidungen
  • Atemstillstand und Tod
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Wie wird Alkohol hergestellt?
Fruchtzucker und Stärke aus Getreide können durch Gärung zu einem Teil in reinen Alkohol (C2H5OH) umgesetzt werden.
Bier wird hergestellt, indem Brauereigerste aufgebrochen, mit Wasser vermengt und dann aufgekocht wird. Während des Aufkochens wird Hopfen zugefügt. Dies hat einen antiseptischen und geschmacksfördernden Effekt. Nach dem Abkühlen lässt man die Mischung bei einer bestimmten Temperatur gären. In Abhängigkeit von der Gärtemperatur werden Biere in niedriggegärte (z.B. Pils) und hochgegärte (z.B. Trappist) unterschieden.
Wein entsteht durch die natürliche Gärung von Fruchtmark. Dieser Prozess wird durch die Gärungszellen in Gang gebracht, die von Natur aus in der Luft enthalten sind. Auf diese Weise hat der Mensch ursprünglich den Alkohol entdeckt. Sherry und Portwein sind verstärkte Weine: es wird zusätzlich Weinalkohol hinzugefügt.
Spirituosen werden hergestellt, indem gegärte Getränke so erhitzt werden, dass flüchtiger Alkohol freigesetzt wird. Dieser wird dann aufgefangen und kondensiert. Durch das mehrfache Wiederholen dieses Prozesses kann ein sehr hoher Alkoholgehalt erreicht werden. Durch Gärung allein ist kein Alkoholgehalt höher als 15% zu erzielen: die Gärstoffe sterben bei höheren Prozentwerten ab.

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Was geschieht mit deinem Körper, wenn du Alkohol trinkst?
Der Alkohol, den wir trinken, erreicht über den Mund und die Speiseröhre den Magen. Ein kleiner Teil wird dort umgesetzt. Der Rest geht unverdaut, d.h. in reiner Form, ins Blut über und wird so über die Körperflüssigkeit verteilt.
Ein gefüllter Magen hat einen verzögernden Einfluss auf die Aufnahme von Alkohol ins Blut, vor allem wenn die Nahrung fett-, kohlenhydrat- und eiweissreich ist. Ein Glas auf nüchternen Magen hat darum einen schnelleren und stärkeren Effekt als ein Glas beim oder nach dem Essen. Getränke mit einem Alkoholgehalt von mehr als 20% bleiben etwas länger im Magen als Getränke mit einem niedrigeren Alkoholgehalt. Durch die höhere Alkoholkonzentration hat dies eine aggressivere Wirkung auf die Magenschleimhaut als Alkohol mit einem niedrigerem Alkoholgehalt. Dadurch können nach lang anhaltendem, starkem Spirituosenkonsum Entzündungen und Blutungen der Magenschleimhaut auftreten. Kohlensäure beschleunigt die Aufnahme von Alkohol ins Blut. Aus diesem Grund hat z.B. Whisky mit kohlensäurehaltigem Wasser einen spürbareren Effekt als Whisky mit Leitungswasser.

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Wie wird Alkohol abgebaut?
Zuerst findet eine Umwandlung in Acetaldehyd statt. Dies ist ein potentiell giftiger Stoff, noch giftiger als reiner Alkohol. Dieser Stoff ist verantwortlich für eine Reihe von unangenehmen Nebeneffekten des Alkoholkonsums, wie z.B. der sog. ‚Kater'. Die Umwandlung von reinem Alkohol in Acetaldehyd geschieht durch das Enzymsystem Alkohol-Dehydrogenase (ADH). In einem zweiten Schritt wird das Acetaldehyd seinerseits in Essigsäure umgewandelt. Beide Umwandlungen finden zu 95-98% in der Leber statt. In einem dritten Schritt wird die Essigsäure durch die Leber wieder an die Körperflüssigkeit abgegeben, um letztendlich in Kohlendioxid und Wasser umgewandelt zu werden. Diese Stoffe werden schließlich vor allem durch den Urin, den Schweiss und den Atem ausgeschieden.
Der Abbau von Alkohol durch die Leber dauert eine gewisse Zeit (als Richtlinie gelten 1 bis 1,5 Gläser pro Stunde). Diese Zeitdauer kann nicht beeinflusst werden (z.B. durch zusätzliche Bewegung oder das Trinken von Wasser). Es ist deshalb wichtig zu wissen, dass eine gewisse Zeit verstreichen muss, bis der Körper wieder nüchtern ist. Diese Zeit kann man grob errechnen, indem man die Anzahl der getrunkenen Gläser aufaddiert
(1 Glas ~ 1 Std.).

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Ist Alkohol ein Nahrungsmittel?
Oft wird angenommen, dass vor allem Bier einen hohen Vitamin-B-Gehalt hat. Manchmal ist sogar die Rede von "flüssigem Brot". In der Tat ist es so, dass sowohl Bier als auch Wein kurz nach der Gärung Vitamine enthalten. Diese Vitamine verflüchtigen sich jedoch größtenteils zusammen mit den Gärungszellen bei der weiteren Verarbeitung des Bieres. Bier kann folglich kaum ein besonderer Nährwert zugeschrieben werden. Reiner Alkohol enthält durchaus einige Kalorien: 30 kJ (7,1 Kilokalorien) per 1,2 cc. Ein Glas Pils enthält 110 Kilokalorien, ein Glas Wein 80 bis 100 und ein Glas Schnaps 70 kcl. Menschen, die viel trinken (vor allem Bier), bekommen deswegen oft auch einen Bierbauch. Von zu viel und zu häufigem Alkoholkonsum kann man auf eine sehr ungesunde Weise dick werden.

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Warum verträgt der eine Alkohol besser als der andere?
Die Menge Alkohol im Blut, der Blutalkoholspiegel, wird in Promille angegeben: 0,5 Promille bedeuten, dass 1 ml Blut ein halbes Milligramm reinen Alkohol enthält. [Gegenwärtig wird im Verkehrsbereich auch mit dem Atemalkoholgehalt gearbeitet, der den Anteil reinen Alkohols pro Liter (ausgeatmeter) Luft angibt.]
Es ist allerdings nicht so, dass jeder Milliliter Reinalkohol bei jedem denselben Blutalkoholspiegel verursacht. Der Reinalkohol wird nämlich über die gesamte Körperflüssigkeit gleichmäßig verteilt. Und davon hat die eine Person mehr und die andere weniger. Jemand, der leichter ist, merkt darum mehr von der gleichen Anzahl Gläser als jemand, der schwerer ist. Daneben gibt es auch noch einen Unterschied zwischen Männern und Frauen: der weibliche Körper enthält weniger Flüssigkeit pro Kilo Gewicht als der männliche. Das sorgt folglich dafür, dass eine Frau nach der gleichen Anzahl Gläser einen höheren Blutalkoholspiegel erreicht als ein Mann.

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Welche Organe und körperlichen Funktionen werden am häufigsten durch chronischen Alkoholkonsum geschädigt?
Leber
am meisten betroffen, da sie bis zu 95 % des Alkohols abbauen muss; Folgen sind: Fettleber, Leberentzündung, Leberzirrhose

Gehirn
Hirnzellen sterben ab, bei einem Vollrausch mehrere tausend; geistige Leistungsfähigkeit sinkt, Depressionen, Korsakow-Syndrom

periphere Nervenzellen
Erkrankung des peripheren Nervensystems, z.B. in den Beinen; Folge: Lähmungen, Gangstörungen (Polyneuropathie)

Bauchspeicheldrüse
akute und chronische Entzündung (Pankreatitis); gestörte Insulinproduktion führt zu Diabetes

Niere und Lunge
chronische Entzündungen

Schwangerschaft
schwerwiegende Missbildungen des Ungeborenen (fetales Alkoholsyndrom)

Herz
Herzmuskelerkrankung, -verfettung, Pumpkraft wird verringert (Myokardiopathie); Herzrhythmusstörungen, Durchblutungsstörungen

Haut
Pickel und Ekzeme, Haut wirkt teigig und gealtert

Mund und Rachen
Krebserkrankungen

Speiseröhre
Krampfadern; wenn es zu Blutungen kommt, lassen sie sich kaum noch stillen

Magen
Magenschleimhautentzündung

Sex
Störungen der sexuellen Funktion, Impotenz

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Ist Alkohol gut für Sex?
Sowohl bei Männern als auch bei Frauen gilt, dass sexuelles Interesse und Erregung mit dem Testosterongehalt im Blut zusammenhängen. Übermäßiger Alkoholkonsum verringert bei Männern den Testosterongehalt im Blut, mit der häufigen Folge, dass sie keine Erektion oder Samenerguss haben. Die Frustration darüber kann so groß sein, dass es beim nächsten Mal wieder nichts wird. Ca. 8% der Alkoholabhängigen ist impotent. Bei der Hälfte lässt sich das nicht mehr rückgängig machen, selbst wenn mit dem Trinken völlig aufgehört wird.
Bei Frauen verringert sich durch Alkoholkonsum der Östradiol-Gehalt (ein Östrogen) wodurch im Verhältnis der Testosteronspiegel ansteigt. Dies hat sexuelle Erregung zur Folge. Da Alkohol auch Hemmungen nimmt, kommt es durchaus vor, dass Frauen unter Alkoholeinfluss auf sexuellem Gebiet Dinge tun, die sie im nüchternen Zustand nicht getan hätten. Übermäßiger Alkoholkonsum beeinträchtigt auch den Zyklus der Frau. Darum haben alkoholabhängige Frauen häufig Menstruationsstörungen.

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Warum sind schon kleine Mengen Alkohol schädlich für das ungeborene Kind?
Wenn eine schwangere Frau Alkohol zu sich nimmt, verbreitet sich der Alkohol schnell im Körper und macht auch nicht Halt vor der Plazenta, über die das Kind mit allen lebenswichtigen Nährstoffen versorgt wird. Durch die Nabelschnur gelangt der Alkohol so in den Blutkreislauf des ungeborenen Kindes und verbreitet sich auch hier rasch im ganzen Körper. Innerhalb weniger Minuten haben Mutter und Kind denselben Alkoholspiegel! Die schädigende Wirkung des Alkohols hält nun beim ungeborenen Kind länger an als bei der Mutter, weil der noch nicht vollständig entwickelte Organismus des Kindes den Alkohol langsamer abbaut. Deshalb ist der Blutalkoholspiegel bei dem Baby sogar eine Zeit lang höher als bei der Mutter.

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Welche Folgen hat Alkohol für das ungeborene Kind? Das Risiko für gesundheitliche Schäden steigt mit der Menge an getrunkenem Alkohol. Die schwerste Form der Schädigung wird als "fetales Alkoholsyndrom (FAS)" bezeichnet. Die betroffenen Kinder kommen mit körperlichen Missbildungen auf die Welt und entwickeln Verhaltensstörungen, die oft nicht heilbar sind.
Leider ist das nur die berühmte "Spitze des Eisbergs", denn nicht alle Neugeborenen, die während der Schwangerschaft durch Alkohol in ihrer Entwicklung behindert wurden, weisen schwere Folgeschäden auf. Es gibt einen fließenden Übergang zu Schädigungen, die unter dem Begriff "Alkoholeffekte" zusammengefasst werden.
Diese Alkoholeffekte sind zum Teil bei der Geburt kaum zu erkennen. Erst im Verlauf der Kindheit werden die Schäden deutlich. Die Schädigungen betreffen das Gehirn und äußern sich in intellektuellen und motorischen Fehlentwicklungen und Entwicklungsverzögerungen. Auch diese Defizite sind häufig nicht wieder auszugleichen und können zu lebenslangen Beeinträchtigungen führen.

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Wann macht man sich im Verkehr strafbar?
Unter Alkoholeinfluss ist die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt und das Risiko für Verkehrsunfälle nimmt zu. Es ist bekannt, dass Alkoholkonsum das Wahrnehmungs- und Reaktionsvermögen vermindert und zu einer Einschränkung des Sehfeldes führt. Die Grenze für die Verkehrsteilnahme liegt in Deutschland darum bei 0,5 Promille. Diese Menge wird durch 2 bis 3 Gläser, die innerhalb einer Stunde getrunken werden, erreicht. Ein eindrückliches Beispiel: bei einem Blutalkoholgehalt von 0,5 Promille (einem Atemalkoholgehalt von 220 mcg) wird unter anderem die Fähigkeit, rotes Licht wahrzunehmen, vermindert, mit dem Risiko, dass Bremslichter, Hinweisschilder, Fahrradreflektoren und auch rote Ampeln übersehen werden. Zusätzlich geht Alkoholkonsum (und das bereits ab einem einzigen Glas) häufig mit Selbstüberschätzung und Rücksichtslosigkeit Hand in Hand.
Wenn man mehr als 0,5 Promille Alkohol im Blut hat und angehalten wird, begeht man eine Straftat. Eine Straftat bedeutet einen Vermerk im polizeilichen Führungszeugnis, was sich z.B. negativ bei späteren Bewerbungen auswirken kann.
Wenn man noch fahren muss, ist es am besten, wenn man nüchtern bleibt. Den meisten Menschen fällt es nämlich leichter, überhaupt nichts zu trinken als nach 2 Gläsern aufzuhören.

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Wann ist man alkoholabhängig?
Abhängigkeit ist kein absoluter Begriff. Es gibt auch keine deutliche Grenze zwischen Abhängig- und Nicht-abhängig-sein. Bei Alkoholabhängigkeit spielen jedenfalls zwei Dinge eine Rolle:

  • Es wird beinahe jeden Tag und außerdem viel getrunken (im Durchschnitt 12 oder mehr Gläser am Tag)
  • Das Trinken hat eine bestimmte Funktion, die nichts mehr mit Genuß oder Geselligkeit zu tun hat. Der/die Abhängige glaubt, ohne Alkohol nicht mehr gut funktionieren zu können und hat enorme Angst, ohne Alkohol leben zu müssen.

Abhängigkeit entsteht sehr langsam und es wird vor allem im Anfangsstadium geleugnet, dass ein Alkoholproblem besteht. Das hat unter anderem damit zu tun, dass viele Menschen ein bestimmtes Bild von Abhängigen haben und sie sich sicher sind, dass sie dieses Bild nicht erfüllen. In einem späteren Stadium wird das Problem aus Scham oder aus Angst, aufhören zu müssen, geleugnet. Dem Abhängigen wird dann meistens klar, dass er nicht "normal" mit Alkohol umgehen kann. Einige Kennzeichen von Menschen, die zuviel trinken, sind:

  • die Person trinkt zu Zeitpunkten, zu denen andere ganz bewusst nicht trinken (am frühen Morgen oder ohne besonderen Grund). Auch riecht sie oft nach Alkohol.
  • nach recht großen Alkoholmengen ist die Person noch stets nicht betrunken
  • ein angeschwollenes rotes Gesicht
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Was kannst du tun, wenn jemand, den du gut kennst, zuviel trinkt?
Es ist sehr schwierig, schwere Trinker davon zu überzeugen, weniger zu trinken. Wenn jemand schnell verspricht, sein Verhalten zu ändern, sollte man diesem nicht zu schnell Glauben schenken. Wenn du dich über jemanden ärgerst, der zuviel trinkt und du ihm dies als Reaktion darauf vorwirfst, ändert das meistens nichts. Meistens wird dir dann unterstellt, dass das Problem bei dir liegt. Du kannst schon sagen, dass du dir ernsthaft Sorgen machst, da du findest, dass er/sie zuviel trinkt (fang darüber jedoch keine Diskussion an; es ist genug passiert und du musst darum an deiner Einschätzung nicht zweifeln.)
Du kannst sagen, dass du bestimmtes Verhalten inakzeptabel findest. Wichtig ist hierbei, deutlich zu machen, was du konkret meinst. Gib auch deine eigenen Grenzen an: was akzeptierst du gerade noch und was nicht mehr. Gehe nicht davon aus, dass du den Trinker verändern kannst oder musst; falls du dies versuchst, wirst du schnell merken, dass es nicht hilft. Er oder sie wird es selbst tun müssen. Indem du Aufmerksamkeit schenkst, zuhörst und klar machst, dass Veränderungen möglich sind, kannst du jemanden ein bisschen zum Nachdenken bringen. Für eine persönliche Beratung kannst du auch das INFO-TELEFON - 0221 89 20 31 der BZgA oder eine Beratungsstelle in Deiner Region anrufen.

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Was sind die Ursachen der Abhängigkeit?
Für Abhängigkeit gibt es mehr als eine einzige Ursache. Es sind verschiedene Ursachen zu nennen:

  • Erblichkeit: eine kleine Minderheit der Abhängigen hat ein erhöhtes Risiko, abhängig zu werden, wenn der Vater oder die Mutter abhängig ist. Das größte Risiko haben die Söhne von abhängigen Männern
  • ernsthafte Probleme in der Kindheit und Jugend (unverarbeitete Traumata, Verwahrlosung, sexueller Missbrauch, Inzest)
  • eine angeborene oder erlernte Empfindlichkeit im Hinblick auf Stress, Unruhe, Anspannung
  • das Aufwachsen in einer Umgebung, in der oft viel und schnell getrunken wird
  • Abhängigkeit als Reaktion auf Probleme: Beziehungsprobleme, Schwierigkeiten am Arbeitsplatz, Einsamkeit usw.
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Was passiert bei einer Alkoholvergiftung?
Durch zu großen Alkoholgenuss kommt es zur Alkoholvergiftung. Meist beginnt sie mit einer euphorischen Stimmung, die in eine Bewusstseinsstörung übergeht. Später folgt eine Bewegungsunfähigkeit. Der Betroffene ist wie gelähmt. Hierbei besteht die Gefahr, dass die Zunge zurückfällt und die Atemwege blockiert. Auch kann Erbrochenes wieder eingeatmet werden. In beiden Fällen droht der Betroffene zu ersticken.
Auch kleinere Mengen Alkohol können die gleiche Wirkung haben, wenn sie zusammen mit Medikamenten oder Rauschmitteln in den Körper gelangen.
Medikamente und Alkohol vertragen sich nicht!
Die häufigsten Symptome der Alkoholvergiftung sind:

  • starker Alkoholgeruch
  • starke Erregungszustände
  • oft gesteigerte Gewaltbereitschaft
  • Sprachstörungen
  • absinken der Reaktionsfähigkeit
  • übersteigertes Selbstbewusstsein
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Schmerzunempfindlichkeit
  • Bewusstseinstrübung, dann die
  • Bewusstlosigkeit
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Werde ich schneller nüchtern, wenn ich erbrechen muss?
Die Leber funktioniert bei der "Abbau-Arbeit" wie manche Supermarkt-Kasse: Egal wie lang die Schlange ist, es geht immer mit der gleichen Geschwindigkeit voran.
Die Abbaurate in der Leber verläuft linear und beträgt unabhängig von der konsumierten Menge ca. 0,1 g Alkohol pro Kilogramm Körpergewicht in der Stunde. Das entspricht bei einem 80 kg schweren Mann ungefähr der in einem kleinen Glas Bier (0,2 l) enthaltenen Alkoholmenge. Auch mit Kaffee, Tanzen, Schwerarbeit oder sonstigen Rezepten lässt sich der Abbau nicht beeinflussen. Die Leber beginnt mit dem Alkoholabbau bereits wenige Minuten nach dem ersten Schluck, also nicht erst am Ende der Trinkphase.
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Ist Alkohol eine harte Droge?
In einigen Studien wird Alkohol als harte Droge eingestuft, da Alkohol körperlich abhängig machen kann, große gesundheitliche Gefahren birgt und der Entzug (genauso wie eine Überdosis) sogar lebensbedrohlich sein kann. Alkohol ist also in diesem Sinne eine harte Droge und nicht nur das "Genussmittel" als das er oft dargestellt wird und als das er gesellschaftlich akzeptiert ist.
Unter "weichen Drogen" fasst man gemeinhin jene Drogen zusammen, die weder körperliche Abhängigkeit verursachen noch große gesundheitliche Risiken in sich bergen. Weiche Drogen sind beispielsweise Cannabis
Unter "harten Drogen" fasst man jene Drogen zusammen, die eine große körperliche Abhängigkeit verursachen können und/oder große gesundheitliche Risiken in sich bergen. Harte Drogen sind beispielsweise Kokain oder Heroin.
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Wie kann man risikoarm Alkohol trinken?
Alkohol ist in Deutschland eine legale Droge, die zu vielen Gelegenheiten und oft auch zu viel getrunken wird. Alkohol ist in Deutschland die absolute Nr. 1 unter den psychoaktiven Substanzen! Die folgenden 10 Regeln geben Hinweise für den verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol:

  1. Für Erwachsene gilt: Trinke täglich nicht mehr als 2 (Frauen) bzw. 3 (Männer) kleine Gläser Alkohol oder 14 (Frauen) bzw. 21 (Männer) Gläser wöchentlich.
    Jugendliche sollten allerdings deutlich weniger und seltener Alkohol trinken, da ihr Organismus sich noch in der Entwicklung befindet. Frauen sollten weniger als Männer trinken, da sie aufgrund biologischer Unterschiede schneller betrunken werden.
  2. Für Erwachsene gilt: Bleibe an mindestens 2 Tagen pro Woche alkoholfrei!
    Denn täglicher Konsum - egal welche Menge du trinkst - bedeutet immer Gewöhnung, die sich sogar zu einer Abhängigkeit entwickeln kann.
  3. Für Jugendliche gilt: Ab und zu mal etwas Alkohol trinken ist o.k. Starker, häufiger oder sogar täglicher Alkoholkonsum ist aber ein Warnsignal für einen problematischen Konsum.
    Und je früher Kinder und Jugendliche beginnen Alkohol zu trinken, desto größer ist die Gefahr, dass sie später gewohnheitsmäßig trinken oder von ihm abhängig werden.
  4. Vermeide es, dich zu betrinken!
    Bei jedem Rausch sterben Millionen von Gehirnzellen ab. Oftmals trägt Alkohol auch zu Aggressivität und Gewalt gegen andere bei.
  5. Sei nüchtern, wenn es auf Leistungsfähigkeit, Konzentrationsvermögen und schnelle Reaktionen ankommt. Das heißt: Kein Alkohol bei der Arbeit, wenn du noch im Straßenverkehr teilnehmen oder Sport treiben möchtest.
    Alkohol senkt die Konzentrationsfähigkeit und das Reaktionsvermögen. Alkohol ist auch eine der häufigsten Ursachen für Verkehrsunfälle.
  6. Kein Alkohol in Kinderhand!
    Bereits geringe Mengen, wie sie z.B. zwei Esslöffel hochprozentiger Schnaps enthalten, können schwere Vergiftungen verursachen.
  7. Ältere Menschen müssen besonders zurückhaltend sein mit Alkohol.
    Die Fähigkeit des Körpers, Alkohol zu vertragen und abzubauen, sinkt mit zunehmendem Lebensalter.
  8. Lebe als Schwangere und in der Stillzeit alkoholfrei!
    Trinkt eine schwangere Frau Alkohol, gelangt dieser durch die Plazenta zum Embryo und greift die sich erst ausbildenden Nerven und Organe direkt an.
  9. Kläre, ob du trotz Einnahme eines bestimmten Medikaments Alkohol trinken darfst.
    Zum einen kann Alkohol die gewünschte Wirkung des Medikaments beeinträchtigen oder sogar verhindern und zum anderen kann es zu vielfältigen Wechselwirkungen kommen. Besonders bei Psychopharmaka und illegalen Drogen vervielfacht sich die betäubende oder anregende Wirkung u.U. in gefährlicher Weise.
  10. Kläre, ob du wegen besonderer gesundheitlicher Risiken abstinent oder besonders zurückhaltend sein solltest!
    Chronische Krankheiten können selbst durch geringe Mengen Alkohol ungünstig beeinflusst werden. Dazu gehören z.B. Diabetes, Lebererkrankungen sowie Depressionen und andere psychische Erkrankungen.

Inhalte mit freundlicher Genehmigung der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung).

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